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Montag, 6. Juni 2011

Arbeitslos, die soziale Schande

ich habe heute erfahren, dass meine Mitarbeit nicht mehr länger erwünscht ist. So bin ich wieder frei für den Arbeitsmarkt.
Was ist das für ein Markt ?
Kein so besonders toller. Die Waren die dort angeboten werden , sind oft verfault oder enthalten unbekannte Erreger. Man kann nicht einfach hingehen und sagen ich möchte das Angebot nutzen. Die Stelle xy nehm ich !
Nein, man muss sich anbiedern, schick machen und aussergewöhnliche Fähigkeiten oder die (gefakten) Bescheinigungen darüber vorweisen. Denn die Besucher auf dem Markt sind zahlreich und viele halten sich dort ohne wirklichen eigenen Antrieb auf.
Eigentlich ist das Bild eher umgekehrt. Nicht die Arbeitnehmer schlendern über den Markt, sondern sie stehen hinter ihren Ständen und preisen ihre Arbeitskraft. Die Arbeitgeber schicken ihre Handlanger (Personalchefs) auf den Markt , um die guten Arbeitnehmer zu finden. Allerdings lassen Sie sich finden und suchen nicht selbst. Die Handlanger der Arbeitgeber schlendern mit einer Stellenangebotsbeschreibung über den Markt und die Arbeitnehmer an den Ständen plustern sich auf und stecken ihnen Bewerbungen zu, während Sie gelassen weiterschlendern. Besonders beschämend ist dabei das Machtungleichgewicht. Der Arbeitgeber ist bei seiner Suche nicht in einer, seine Existens bedrohenden Situation. Er wägt ruhig ab und wählt den vermeintlich besten aus. Die Arbeitnehmer dagegen müssen alles tun , um einen Arbeitgeber abzubekommen, sonst droht der soziale Abstieg.
Das ist verkehrt.

Es sollte so sein, dass sich auch Arbeitgeber bei Arbeitnehmern bewerben müssen.
Aber das Leben ist ja leider kein Wunschkonzert.(Drecksspruch)
Tja, warum eigentlich nicht ? Wir machen uns gegenseitig das Leben oft so schwer.
Ich wär gern mal ein Künstler, der einfach seinen Bedürfnissen nachgeht.
Aber ich bin dafür (wahrscheinlich) nicht gut genug und muss deshalb auf diesen bescheuerten Markt gehen und meine Person anpreisen.
Das kotzt mich schon wieder an.
So jetzt aber genug gejammert, alles wird gut :-)
Eine mögliche Lösung für mein Problem , wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Dann wäre die Überlebensangst weg und man könnte es darauf ankommen lassen, ob man nicht doch ein Künstler ist, Die Arbeitgeber müssten sich auch wieder etwas mehr anstrengen und für adäquate Arbeitsbedingungen sorgen und nicht nur die Mindeststandarts erfüllen.
Also Leute, stellt die richtigen politischen Weichen und wir werden alle ein besseres und vor allem ein entspannteres Leben führen können.
Und wer will das nicht ?

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